Ein Leitfaden für Pferdebesitzer
Heu ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Pferdefütterung und trägt wesentlich zur Gesundheit und Zufriedenheit unserer Vierbeiner bei. Doch Heu ist nicht gleich Heu. Die Qualität variiert erheblich, und als Pferdebesitzer sollten wir wissen, worauf es ankommt. In diesem Artikel erfährst du, welche Merkmale gutes Heu auszeichnen und wie du minderwertiges Heu erkennst.
1. Warum ist die Qualität von Heu so wichtig?
Pferde sind darauf angewiesen, den Großteil ihrer Nahrung in Form von Rohfaser zu sich zu nehmen. Heu liefert diese Rohfaser und sorgt für:
• Eine gesunde Verdauung: Die Kau- und Verdauungsvorgänge des Pferdes sind darauf ausgelegt, ständig Rohfaser zu verarbeiten.
• Psyche und Wohlbefinden: Heu befriedigt das natürliche Bedürfnis, lange zu fressen.
• Nährstoffversorgung: Heu versorgt Pferde mit essenziellen Vitaminen, Mineralstoffen und Energie.
Doch minderwertiges oder schlechtes Heu kann zu gesundheitlichen Problemen führen, wie z. B. Atemwegserkrankungen, Koliken oder Mangelerscheinungen.
2. Die wichtigsten Merkmale von gutem Heu
a) Aussehen
• Farbe: Gutes Heu ist grünlich und weist eine natürliche, frische Farbe auf. Braune, schwarze oder graue Stellen deuten auf Feuchtigkeit oder Schimmel hin.
• Struktur: Die Halme sollten nicht zerfallen oder zu fein sein. Ein ausgewogenes Verhältnis von Gräsern und Kräutern ist optimal.
b) Geruch
• Frisch und aromatisch: Hochwertiges Heu riecht angenehm nach getrocknetem Gras.
• Achtung bei muffigem Geruch: Dies deutet auf Schimmel oder Feuchtigkeit hin.
c) Haptik
• Trocken, aber nicht staubig: Das Heu sollte trocken sein, jedoch nicht stauben. Staubiges Heu kann Atemwegserkrankungen hervorrufen.
• Elastisch: Die Halme sollten leicht biegsam sein und nicht sofort brechen.
d) Zusammensetzung
• Vielseitigkeit: Hochwertiges Heu enthält eine Mischung aus Gräsern und Kräutern. Besonders artenreiches Heu hat eine höhere Nährstoffdichte.
• Unkrautfrei: Achte darauf, dass das Heu keine giftigen Pflanzen (z. B.
Jakobskreuzkraut) enthält.
e) Feuchtigkeitsgehalt
Heu darf nicht zu feucht sein, da dies die Schimmelbildung fördert. Der Feuchtigkeitsgehalt sollte unter 15 % liegen.
3. Woran erkenne ich schlechtes Heu?
Minderwertiges Heu erkennst du an:
• Schimmelspuren: Grauweiße, schwarze oder gar bunte Flecken oder ein unangenehm muffiger Geruch.
• Starker Staubentwicklung: Dies kann zu Atemproblemen führen.
• Ungeziefer: Insekten oder deren Larven sind ein Warnsignal.
• Kahle, harte oder bröselige Halme: Dies deutet auf minderwertige Lagerung oder eine schlechte Ernte hin.
• Eintönige Zusammensetzung: Ein reiner Gräseranteil ohne Kräuter ist weniger nährstoffreich.
4. Tipps zur Lagerung von Heu
Selbst hochwertiges Heu kann bei falscher Lagerung an Qualität verlieren.
Beachte daher folgende Tipps:
• Trocken und luftig lagern: Heu sollte vor Feuchtigkeit geschützt und gut
belüftet aufbewahrt werden.
• Auf Paletten stapeln: Dies verhindert Bodenkontakt und Schimmelbildung.
• Regelmäßig kontrollieren: Überprüfe das Heu auf Geruch und Farbe, besonders wenn du größere Mengen lagerst.
5. Wie kann ich die Heuqualität testen?
Neben der visuellen und sensorischen Kontrolle kannst du auch eine Heuanalyse durchführen lassen. Dabei wird das Heu im Labor (hier empfehle ich dir die Lufa) auf seine Nährstoffzusammensetzung und Qualität geprüft. Diese Analyse ist besonders wichtig, wenn dein Pferd spezielle Bedürfnisse hat, z. B. bei
Stoffwechselproblemen oder Übergewicht.
6. Fazit: Gutes Heu – die Grundlage für gesunde Pferde
Die Qualität von Heu sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Ein gesundes,
glückliches Pferd beginnt mit einer ausgewogenen und qualitativ hochwertigen
Fütterung. Indem du die oben genannten Punkte berücksichtigst, stellst du
sicher, dass dein Pferd nur das Beste erhält.
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