Die Temperaturen steigen, der Schweiß läuft – nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Pferden. Viele Pferdebesitzer denken, ein Salzleckstein im Stall oder auf der Weide reicht aus, um den Salzbedarf zu decken. Doch gerade in der warmen Jahreszeit kann das schnell zu einem Mangel führen. In diesem Beitrag erfährst du, warum ein Salzleckstein allein oft nicht ausreicht, wie du den Salzbedarf deines Pferdes einschätzen kannst und warum Natursalz die beste Wahl ist.
1. Warum Salz so wichtig ist
Salz (Natriumchlorid) ist für Pferde lebensnotwendig. Es sorgt dafür, dass:
• der Wasser- und Elektrolythaushalt stabil bleibt,
• die Nerven- und Muskelfunktion reibungslos läuft,
• der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht bleibt,
• der Blutdruck reguliert wird.
Pferde verlieren Salz vor allem über den Schweiß – und im Sommer kann das schnell mehr werden, als viele vermuten.
2. Warum der Salzleckstein oft nicht ausreicht
• Pferde haben unterschiedliches Leckverhalten – manche schlecken zu wenig, um ihren Bedarf zu decken.
• Beim schwitzen verlieren sie nicht nur Wasser, sondern auch Natrium und Chlorid – in Mengen, die ein Leckstein alleine oft nicht liefern kann.
• Sportpferde oder stark schwitzende Pferde haben einen deutlich höheren Bedarf als ruhige Weidepferde.
• Manche Pferde mögen den Leckstein einfach nicht oder können aufgrund von Zahnproblemen nicht ausreichend daran lecken.
💡 Wichtig: Ein Salzleckstein sollte immer zur Verfügung stehen, das ganze Jahr über, nicht nur im Sommer. Aber zusätzlich kann bei Hitze oder Training eine direkte Gabe ins Futter nötig sein.
3. Nur Natursalz – kein Jod- oder Fluor-Zusatz
Natursalz ist frei von künstlichen Zusätzen, enthält oft noch wertvolle Spurenelemente und wird von Pferden gut vertragen.
• Steinsalz oder Himalayasalz sind eine gute Wahl.
• Vermeide künstliche, gefärbte oder aromatisierte Lecksteine.
4. Zahlen & Fakten: So unterschiedlich ist der Bedarf
Der tägliche Salzbedarf hängt von Größe, Aktivität und Schweißverlust ab.
• Pferd im Erhaltungsbedarf (keine Arbeit, keine Hitze): ca. 10 g Salz pro Tag
• Leichte Arbeit: 20–30 g Salz pro Tag
• Starke Arbeit oder hohe Temperaturen: 50–100 g Salz pro Tag (je nach Schweißmenge)
💡 Faustregel: 1 Liter Schweiß = ca. 9 g Natriumverlust → entspricht etwa 23 g Salz!
5. Praktische Tipps zur Salzversorgung
• Immer freien Zugang zu einem Natursalz-Leckstein.
• An warmen Tagen oder bei Arbeit: zusätzlich Salz ins Futter oder in Wasser auflösen.
• Bei starkem Schwitzen: Elektrolytmischungen ergänzen (am besten ohne Zucker und künstliche Aromen).
• Beobachte: Frisst dein Pferd den Leckstein gar nicht oder nur sehr wenig? → Bedarf über Futter decken.
Fazit:
Ein Salzleckstein ist wichtig, aber nicht immer genug – besonders nicht bei Hitze oder Training. Achte auf eine bedarfsgerechte Salzgabe, um Leistungseinbußen, Muskelproblemen und Kreislaufstörungen vorzubeugen.